Hausgemeinde / Gemeinschaft nach biblischem Vorbild

Vision / Berufung: Die Gemeinde als Familie (Banden1/ koinonia2)
von Beat und Renate Schmid


B Beziehungen
Als Christen sind wir geistlich gesehen eine grosse Familie, weil Gott unser himmlischer Vater ist. Wir pflegen miteinander auf Jesus Christus gegründete Freundschaftsbeziehungen, in denen wir einander Liebe, Annahme und Vergebung schenken (vgl. Joh 13,34f). Wir treffen uns regelmässig in Privathäusern zum Austausch, Bibellesen, Gebet, Lobpreis, zur Feier des Abendmahls und zum gemeinsamen Essen. Nach Möglichkeit und Interesse verbringen wir auch miteinander die Freizeit. Unsere Kinder beziehen wir altersgerecht mit ein und unterstützen christliche Jugendtreffen.
A Anbetung
Wir möchten, dass die Anbetung des lebendigen Gottes unsere Gemeinschaft prägt und auch immer mehr zu unserem persönlichen Lebensstil wird. Es ist uns wichtig, dass das Feuer der geistlichen Leidenschaft (’erste Liebe’) in uns am Brennen bleibt. Deshalb hat das Gebet Priorität.
N Nachfolge
Wir helfen einander zu einem authentischen Christsein im Alltag, das sich an Gottes Wort orientiert und aus der Kraft des Heiligen Geistes gelebt wird. Regelmässig tauschen wir über biblische Themen miteinander aus, um einander bei deren praktischen Umsetzung zu helfen. So stehen wir einander in den täglichen Herausforderungen von Familie und Beruf bei und dienen einander mit unseren (Geistes-)Gaben. Es herrscht ein vertrauensvolles Ambiente. Alle Dinge des Glaubens und Lebens können offen und ehrlich miteinander besprochen werden. Wir wollen in den anderen Menschen das Gute sehen das Jesus Christus in ihnen wirkt. Darüber freuen wir uns und ermutigen einander, dass die Frucht des Geistes (Gal 5,22f) immer mehr unseren Charakter prägt. Im Gebet füreinander erleben wir Gottes heilendes und befreiendes Wirken.
D Diakonie
Wir stehen einander praktisch zur Seite und überlegen uns, welche Mitmenschen unsere Hilfe brauchen. Nach Möglichkeit tragen wir auch diakonisch-soziale Initiativen mit.
E Evangelisation
Weil wir es als unsere Berufung erkennen, ’Salz und Licht’ (Mt 5,13-16) zu sein, macht es uns Freude, dem Missionsbefehl (Mt 28,18-20; Mk 16,15-18) Folge zu leisten. Wir machen das Evangelium durch Wort und Tat bekannt. Unsere Kinder begeistern wir für ein Leben mit Jesus Christus und setzen sie für ihre Berufungen frei. Um unsere Bekannten und Freunde einzuladen, führen wir offene Anlässe durch. Unser Ziel ist es, dass immer mehr Menschen zum lebendigen Glauben an Jesus Christus finden, seine Jünger werden, sich taufen lassen und in der Kraft des Heiligen Geistes neue geistliche Grossfamilien bilden. Weil Mission ein weltweiter Auftrag ist, unterstützen wir mit Gebet, Finanzen und - wenn möglich – auch Einsätzen Missionare und ihre Projekte.
N Netz
Unsere Hausgemeinde ist mit andern vernetzt und Teil der weltweiten christlichen Kirche. Sie strebt eine geistliche Leiterschaft gemäss den biblischen Leitlinien (1.Tim 3; Tit 1) an und nimmt den fünffältigen Dienst (Eph 4,11) in Anspruch.

1 Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf sammelte in Herrnhut ab 1727 die Christen in Banden. In diesen freiwilligen Gruppen von fünf bis zehn Personen erlebten sie praktische Gemeinschaft und leiteten einander zur Evangelisation und Jüngerschaft an. Die Mitglieder einer Bande verpflichteten sich, offen und ehrlich alle Dinge des Glaubens und Lebens miteinander zu besprechen, um einander in der Nachfolge Jesu zu ermutigen.
2 Diese Gemeinschaft wird im Neuen Testament „Koinonia“ (κοινωνία) genannt, was sowohl die seinshafte Eingliederung der Christen in Jesus Christus als auch die dadurch bestimmten Beziehungen unter ihnen beinhaltet.

Leitwerte: Die 4 Vs
Die Bibel lehrt uns, dass wir Gott und einander lieben sollen (Mk 12,30f; Gal 5,13; 1. Joh 3,11-18; 4,11.19-21; 5,2). Mit der Agape-Liebe, die wir untereinander haben, zeigen wir den Mitmenschen, dass wir Nachfolger Jesu sind (Joh 13,34f). Sie wird im Alltag erfahrbar durch:

V Vertrauen: Wir verweigern uns dem Misstrauen
(Mt 18,15 ff; Röm 12,10; 15,7; Eph 4,29-32; Phil 1,27-2,18; Jak 4,11; Tit 3,2) Wir klären Dinge, die Misstrauen auslösen, direkt und möglichst rasch miteinander. Wir tragen keine negativen Gedanken über andere mit uns herum. Vertrauliche Informationen geben wir nicht ohne Einverständnis der betreffenden Person weiter.
V Versöhnung: Wir leben in bereinigten Beziehungen
(Mt 5,23f; 18,15-35; Lk 17,3f; Kol 3,12-17; Heb 12,12-15; 1. Joh 1,7-9; 2,9-11) Wir machen bei Konflikten möglichst den ersten Schritt zur Versöhnung.
V Verantwortung: Wir sind füreinander verantwortlich
(Apg 4,32-35; Gal 6,1f; Phil 1,3-11; Kol 1,3-11; 1.Thess 5,11; Heb 10,24f) Wir beten regelmässig füreinander und helfen einander auf ermutigende und einfühlsame Art und Weise, Fehlverhalten zu erkennen und zu korrigieren.
V Verbindlichkeit: Wir stehen einander und Gott zur Verfügung
(1.Kor 14,26; Gal 5,13; Eph 5,15-20; 1.Petr 4,10; 1.Joh 3,16-18: Heb 10,24f; 13,1-3) Wir nehmen an unseren Treffen in verbindlicher Weise teil. Wir dienen einander mit unseren Gaben. Wir üben uns darin, einander immer besser in allen Nöten zur Seite zu stehen und den geistlichen und materiellen Segen miteinander zu teilen.

Motivation: Gottes Segensstratgie
Die neutestamentlichen Gemeinden trafen sich in Privathäusern, wurden durch Älteste (Ehepaare) geleitet und waren vernetzt durch den ’fünffältigen Dienst’
(Apg. 2,2.46; 12,12; 20,28; ; Röm 16,4f.15.21ff; 1. Kor 16,19; Eph 2,19-22; 4,11f; 6,21; Phil 2,19-30; Kol 4,15; 1.Thess 3,2; 1. Tim 3; Tit 1,5ff; 1.Petr 2,5; 2..Joh 1.10 u.a.) > Heute ist eine neue Reformation nötig: Neuausrichtung am biblischen Original und Vorbild.
Biblisches ’Jitro-Prinzip’ für die Leiterschaft
2.Mo 18,13ff (V 21!); Mt 10,1-4; Eph 4,12; 1.Petr 5,1f > Gemeinden benötigen eine familiare, überschaubare Struktur, damit die Leiter sich in einer dienenden, aufbauenden und freisetzenden Art um die Einzelnen kümmern können. > Freundschaften statt Programme, Organigramme, Reglemente und Kontrollsysteme.
Gott liebt Teamwork und Multiplikation
(Joh 13,34f; 1.Kor 12; Röm 12; Kol 3,12ff; 1.Petr 4,10; 1.Joh 1,5-9) > Wir sind ergänzungsbedürftig und erfahren darin auch unsern Lebenssinn, Ergänzung für andere zu sein. > Gemeinde ist in ihrem Wesen ein Organismus mit vielen Gliedern und nicht eine Organisation. > Allgemeines Priestertum und nicht Professionalismus mit unheilen Machtstrukturen.
Reich-Gottes-Geschichte
M. Luther (Hausversammlungen, WA 19,44); Täufer; Pietistische Bewegung; Herrnhuter; LuzernerErweckung (18. Jhd.); Methodistische Erweckung; weltweite Hausgemeinde-Bewegung u.a.. > Wir wollen tun, was Gott gesegnet hat und weiterhin segnen wird.
Verantwortlich: Beat M. Schmid, beat.schmid@livenet.ch / Handy: 076 400 20 75

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