Aus "Wie sieht die Zukunft der Menschheit aus?" Die Offenbarung des Johannes von Erich Schnepel
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Offb. 17,15: "Und er sprach zu mir: Die Wasser, die du gesehen hast, an denen die Dirne sitzt, sind Völker und Massen und Nationen und Sprachen."
...Babylon ist also keine einzelne Stadt, wie sich aus diesem Wort deutlich ergibt, sondern die Scheinkultur, die alle Menschen beherrscht und fasziniert, einerlei welcher Rasse, Nation oder Sprache sie angehören. Es ist die moderne Einheitskultur technischer Art, die vor unseren Augen die ganze Welt erobert und alle Völker fasziniert.
Zum erstenmal tritt der Begriff der Massen auf. Die Masse ist für das antichristliche Zeitalter charakteristisch. Nur die moderne technische Kultur kann solche Massen erzeugen, weil sie allein die Möglichkeit hat, solche Massen technisch zu verbinden und einheitlich zu leiten. Das Endzeitalter ist das Zeitalter der Masse. Die Masse tritt auf bei den Großveranstaltungen. Sie erscheint in den Massenheeren der Gegenwart. Nie früher konnten solche Millionenheere aufgestellt und bewegt werden. Dazu gehört die heutige Technik. Die Masse wird erreicht am Radio, am Fernsehen und Internet. Die Masse wird erreicht durch die Presse und Propaganda. Die Masse wird geformt durch die Einheitskultur und das Einheitsdenken. Weite Teile der Erde sind gleichgeschaltet. Wir können uns gut vorstellen, dass einmal in ganz kurzer Zeit die ganze Menschheit zu einer gleichgeschalteten Masse geformt wird. In der Masse erlischt die Persönlichkeit des einzelnen und die Persönlichkeit der Völker. Es entstehen die willenlosen Massen wie sie der antichristliche Welteinheitsstaat braucht. In unserer Generation hat das Zeitalter der Masse begonnen. Diese Erscheinung gehört zu den charakteristischen Merkmalen der Endzeit. Wir erkennen, wo wir in der Weltgeschichte stehen.
Das Zeitalter der Masse hat auch die Gemeinde Jesu schon angesteckt. Wir sind immer Kinder unserer Zeit. Die zwei oder drei, die in Jesu Namen zusammenkommen, gelten oft nicht viel. Es müssen Massen sein. Und doch wiegt in Jesu Auge der eine, der sich zu ihm hält, eine ganze Welt auf. Nicht Quantität, sondern Qualität gilt im Reich Gottes. Jeder Mensch, der sich Jesus öffnet, tritt in eine ganz persönliche Beziehung zu ihm und wird dadurch Persönlichkeit. Er kann nie in der Masse untergehen. Die Hingabe an Jesus ist die einzige Möglichkeit, um nicht in der Masse unterzugehen, sondern ein selbständiger, geprägter Mensch mit geistigem Eigenleben zu bleiben...
Offb. 18,4: "Und ich hörte eine andere Stimme vom Himmel, die sprach: Gehet aus von ihr, mein Volk, damit ihr nicht ihrer Sünden mit teilhaftig werdet und etwas von ihren Plagen empfanget."
Gott sorgt sich um seine Kinder, dass sie von der allgemeinen Begeisterung für den kulturellen Fortschritt so erfasst werden könnten, dass sie keinen Abstand zu der modernen Kultur mehr haben. Es besteht keine Möglichkeit mehr, dass die Jünger Jesu nach einem Land auswandern könnten, in dem sie ihr Leben in einer ganz anderen Weise als die übrige Welt zu gestalten vermöchten. Solch ein Land gibt es nicht mehr. Die Gemeinde Jesu ist mitten in der Welt, in all ihre Entwicklungen verflochten und kann sich nicht daraus lösen. Aber es kommt darauf an, dass sie innerlich selbständig und frei bleibt. Es ist nicht damit getan, dass sie aus irgendwelchen christlichen oder anderen Organisationen austritt. Aus dem Entwicklungsprozess der modernen Kultur kann sich niemand lösen. Es geht um die Frage, wie man inmitten dieses ganzen wirtschaftlichen Zusammenhanges dennoch ein freier Mensch bleibt, der sein Leben unter Christus lebt. Es ist eine Erfüllung dieses Wortes, wenn man sich heute ernsthaft bemüht, den Willen Gottes für die verschiedenen Lebensbereiche zu erkennen. Es geht hier um eine entscheidende Hilfe, dass der Ingenieur und der Bauer, der Arbeiter und der Soldat, der Jurist und der Arzt sich nicht willenlos dem Entwicklungsprozess des modernen Lebens einordnet, sondern jeder an seinem Platz das zu tun sucht, was von Christus her richtig zu sein scheint. Es ist ein neuer Wille in der Gemeinde Jesu aufgewacht, sich der Sünden der modernen Kultur nicht teilhaftig zu machen. Das Wissen um das Endgericht, dem diese Kultur verfällt, hebt nicht auf, dass jeder Jünger Jesu heute alles daransetzt, um das Steuer in seiner Umgebung herumzureissen und dem Willen Jesu in den Bereichen des modernen Lebens Raum zu machen. Die Tatsache, dass alles auf der Erde Bruchstück bleibt, hebt nicht auf, dass solches Bemühen etwas ganz Großes und die Erfüllung unseres Wortes ist: Gehet aus von ihr, mein Volk, damit ihr nicht ihrer Sünden teilhaftig werdet und etwas von ihren Plagen empfanget.
Wer sich gedanken- und willenlos von dem modernen Leben treiben lässt, hat schon heute an seinen Plagen vollen Anteil. Er wird ein getriebener und gehetzter Mensch, der nicht mehr lebt, sondern nur noch vegetiert. Es ist das große Angebot Gottes, dass wir durch den verborgenen Umgang mit Christus in ein Leben gestellt werden, das stärker als die Hetze des modernen Fortschritts ist und das uns die innerste Stille und echte Menschenwürde erhalten will. Wer von dem modernen Leben gelebt wird, wird von ihm ausgepumpt und seelisch eine Ruine. Wer aus Christus lebt, bleibt ein Mensch mit wirklichem innerem Leben und mit letzten Werten, für die es sich lohnt zu leben.
Wenn ein Mensch nichts weiter leistet, als dass er seinen persönlichen Lebenszusammenhang mit Christus bewahrt und unter seinen Augen lebt, so wird er dadurch eine innere Prägung empfangen, die ihn bedeutungsvoll für seine ganze Umgebung macht. Es ist eine zweitrangige Frage, was ein solcher Mensch im einzelnen leistet und tut. Sein erster Wert besteht darin, dass er ein Mensch in Christus von solchen inneren Qualitäten ist. Er bedeutet etwas für alle, die ihm begegnen oder mit denen er zusammenlebt. Von ihm gehen Kräfte wirklichen Lebens und inneren Friedens aus Christus aus. Obwohl ein solcher Mensch mitten im modernen Leben steht, ist er in Wirklichkeit ausgewandert und hat seine Heimat und sein Bürgerrecht in der unsichtbaren Welt bei Christus. Auf Erden ist er ein Fremdling und dennoch für seine Umgebung von ganz großer, letzter Bedeutung.
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